Die Nürnberger Gruppen

In Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte gibt es Amnesty International schon seit über 50 Jahren.
Im Laufe der Zeit wurden aus einer Gruppe drei Gruppen mit etwas unterschiedlicher Zusammensetzung und Ausrichtung.

Die Stadtgruppe (1494)


Die Nürnberger Stadtgruppe besteht aktuell aus ca. 15 aktiven Mitgliedern, die teils schon viele Jahre für Amnesty tätig sind.
Die Gruppe trifft sich 2 mal im Monat, jeweils am 1. und 3. Donnerstag abwechselnd Remote und in Präsenz.
Der Treffpunkt für die Präsenztreffen ist das Künstlerhaus (K4), Königsstraße 93, 90402 Nürnberg im Seminarraum im 1. Stock.
Die genauen Termine finden sich hier.

Kontakt per Mail:
Kontakt@amnesty-nuernberg.de

Die Hochschulgruppe(1203)


Wie in vielen anderen Städten wurde auch in Nürnberg eine eigene Hochschulgruppe für Studierende in Nürnberg und dem fränkischen Städtedreieck (Erlangen, Fürth) ins Leben gerufen.
Corona-bedingt und durch die hohe Fluktuation bei Studierenden ist die Gruppe zur Zeit allerdings inaktiv.
Bei Interesse an einer Mitarbeit in dieser Gruppe bitten wir deshalb die Stadtgruppe unter kontakt@amnesty-nuernberg.de anzufragen.

Die Juristengruppe (1499)


In Nürnberg arbeitet auch eine Gruppe aus Juristen, die sich insbesondere mit Menschenrechtsverteidigern und Ihrem Schutz beschäftigt.
Eine wichtige Veranstaltung ist hierfür der “Tag des verfolgten Anwalts”, die einmal jährlich in Nürnberg stattfindet.
Bei Interesse Kontakt unter: juristen@amnesty-nuernberg.de

Wie alles begann

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Am Anfang von Amnesty International steht ein Trinkspruch: Zwei portugiesische Studenten stoßen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den Sechzigerjahren herrscht in Portugal eine Diktatur, die keine Kritik duldet – die Erwähnung des Wortes „Freiheit“ ist verboten. Die zwei Studenten werden festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt.

1.500 Kilometer entfernt fährt der 39-jährige Anwalt Peter Benenson im November 1960 mit der Londoner U-Bahn in seine Kanzlei, als er in der Zeitung eine Meldung über das Urteil gegen die beiden Portugiesen liest. Es ist nicht das erste Mal, dass er erfährt, dass Menschen wegen ihrer Gesinnung verfolgt und eingesperrt werden. Doch die Meldung aus Lissabon geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Benenson will nicht mehr länger über solches Unrecht lesen, er will etwas tun. Er weiß nur noch nicht, wie. Aufgewühlt läuft er durch die Straßen Londons. In der Kirche St. Martin in the Fields kommt ihm der Gedanke:

“Wenn eine einzelne Person protestiert, bewirkt das nur wenig, aber wenn es viele Leute gleichzeitig tun würden, könnte es einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.”

Am 28. Mai 1961 veröffentlicht er in der Zeitung „The Observer“ den Artikel „The Forgotten Prisoners“, der mit den Worten beginnt: „Schlagen Sie Ihre Zeitung an irgendeinem beliebigen Tag auf, und Sie werden eine Meldung aus irgendeinem Teil der Welt lesen: Ein Mensch ist eingekerkert, gefoltert, hingerichtet worden, weil seine Ansichten oder religiösen Überzeugungen nicht mit denen der Regierung übereinstimmen.“ Benenson fordert die Leserinnen und Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser “Appeal for Amnesty” ist der Beginn von Amnesty International.

Die Resonanz ist überwältigend. 30 große Zeitungen in verschiedenen Ländern drucken den Artikel nach. Allein in den ersten Wochen melden sich mehr als Tausend interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Im Juli 1961 wird beschlossen, die ursprünglich auf ein Jahr angelegte internationale Kampagne in eine feste Organisation zu verwandeln. Am Ende des Jahres gibt es Sektionen in West-Deutschland, Großbritannien, Irland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden, Norwegen, Australien und den USA. Im September 1962 wird auf dem internationalen Treffen in Brügge endgültig der Name “Amnesty International” für die noch junge Organisation festgelegt.

Heute ist Amnesty eine weltweite Bewegung, die in über 150 Ländern vertreten ist. Über sieben Millionen Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich dafür ein, dass auch 50 Jahre nach Benensons Appell die politischen Gefangenen dieser Welt nicht vergessen werden.

11. Oktober 2022